Anlässlich der Woche um den 25. April, dem Gedenken an die Nelkenrevolution, hatten wir die Ehre, einen direkten Zeitzeugen der Salazar-Diktatur in Portugal zu empfangen. Dieses prägende Ereignis der jüngeren portugiesischen Geschichte erhielt durch die Anwesenheit dieses Gastes eine greifbare Dimension – sein Bericht veranschaulichte eine Zeit, die im Unterricht oft nur abstrakt behandelt wird.
Die Studierenden im ersten Jahr des Portugiesisch-Studiums hatten die Gelegenheit, ein Interview mit ihm zu führen, was zu einem intensiven und bewegenden Austausch führte. Ihr Interesse an diesem grundlegenden Moment der portugiesischen Geschichte war spürbar – ebenso wie ihre Betroffenheit angesichts der persönlichen Erzählung eines Menschen, der jene Epoche mit Mut und Klarheit erlebt hat. Geschichte bekam auf diese Weise ein menschliches Gesicht und machte deutlich, dass große gesellschaftliche Umbrüche durch individuelle Lebensgeschichten getragen werden.
Wir sind uns des Privilegs bewusst, unseren Schülern solche Begegnungen ermöglichen zu können. Sie fördern die Reflexion, schärfen das historische Bewusstsein und helfen dabei, einen kritischen Blick auf die Vergangenheit zu entwickeln. Junge Menschen auf diesem Weg zu begleiten, heißt auch, ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, um die Gegenwart besser zu verstehen.